Maria Feesches Gedicht Sonne der Ewigkeit - Was ist für dich so elementar wie die Sonne?

In der Sommerzeit ist erlaubt die Seele baumeln zu lassen, wir verreisen, wir erholen uns, verbringen endlose Tage am Strand, schauen einfach nur aufs Meer. Die Festplatte wird runtergefahren. Nichts zählt, nur die Sonne der Ewigkeit.

„Schöner als der beachtliche Mond und sein geadeltes Licht,

Schöner als die Sterne, die berühmten Orden der Nacht,

Viel schöner als der feurige Auftritt eines Kometen,

Und zu weit Schönrem berufen als jedes andre Gestirn,

Weil dein und mein Leben jeden Tag an ihr hängt, ist die Sonne.“

Mit diesen eindrucksvollen Zeilen aus ihrem Gedicht „An die Sonne“ rückt Ingeborg Bachmann das in den Fokus, was wirklich zählt: Die Sonne als Zentrum unseres Lebens. Sie spendet uns Licht, Wärme und Energie – Dinge, die unverzichtbar sind und dennoch oft übersehen werden.

Der August ist der perfekte Monat, um innezuhalten und dir eine wichtige Frage zu stellen: Was ist deine Sonne? Was ist für dich so elementar wie dieses Gestirn, das alles Leben ermöglicht?

Nutze diesen Moment, um mental auszumisten, alte Gedankenkreise loszulassen und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren – das, was dein Leben wirklich erhellt und wärmt. So wie die Planeten sich um die Sonne drehen, kannst auch du dich auf das konzentrieren, was für dich elementar ist.

Lass dich von Bachmanns Worten inspirieren und finde heraus, was für dich wirklich zählt.

In welchem Monat könnten wir also besser über diesen Stern philosophieren als im Sonnenmonat August.

Ohne die Sonne wäre die Erde leblos, sie bedeutet Licht und Wärme. Es ist der Stern, um den sich unsere Erde und der Mond dreht. Sie wurde von prähistorischen Kulturen verehrt. Die Sonne als Weltenherrscher, als Zentrum der Macht. Nach ihr richtet sich die Lage der Pyramiden. Ludwig XIV. leitete als Sonnenkönig sein absolutistisches Herrschersystem von ihr ab. Kleist besingt sie mit: “Leuchte Herrscher, wir huldigen dir“.

In der Einleitung seiner Farbenlehre, versucht Goethe zu erfassen, welche Wirkung das Licht auf den Menschen hat.

„Wär' nicht das Auge sonnenhaft,

die Sonne könnt' es nie erblicken;

Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft,

Wie könnt uns Göttliches entzücken.“

Nach diesen weisen Worten von Berühmtheiten, mag es dich vielleicht überraschen, dass ich ein unbekanntes Gedicht für den August gewählt habe. Ich habe mich dafür entschieden, da es mich sehr berührt hat. Es kam zu mir in einem Moment, in dem ich am Limit war. Zu viele To-Dos hämmerten mir gegen die Schädeldecke. Frustriert rief ich aus meinem eigenen Chaos um Hilfe, von wem auch immer diese kommen sollte. Am Ende war es dieses Gedicht. Es löste etwas in mir und machte alles etwas leichter.

Sonne der Ewigkeit

Lass doch die Sonne der Ewigkeit

strahlen über die Dinge der Zeit.